Vor Jungfernflug der Ariane 6: Aufbau der Rakete auf Startrampe hat begonnen

Im Frühsommer soll Europas neue Trägerrakete zum ersten Mal abheben, die Erwartungen sind immens. Nun hat der Aufbau auf der Startrampe begonnen.

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Startrampe mit einer schiefen Rakete

Errichtung der Hauptstufe

(Bild: Arianespace)

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Am europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana hat der Aufbau jener Ariane 6 begonnen, die im Frühsommer den Jungfernflug für Europas neue Trägerrakete absolvieren soll. Das haben die Beteiligten jetzt publik gemacht und erklärt, dass vergangene Woche zuerst der Zentralkörper der Rakete zur Startrampe gebracht wurde, später folgen dann noch die beiden Booster. Nachdem die drei Teile miteinander verbunden wurden, steht als Nächstes der Abschluss der endgültigen Überprüfung der Rakete sowie ihres Startsystems an, erklärt Hersteller Arianespace. Erst wenn die mit positivem Ergebnis beendet wurde, soll die Nutzlast installiert werden. Zwischen dem 15. Juni und dem 31. Juli soll das Flugmodell 1 der Ariane 6 dann abheben.

Vor dem Beginn des Aufbaus der Rakete wurde am 12. April der letzte sogenannte Heißlauftest der Oberstufe auf einem Prüfstand des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt vorgenommen. Dabei ging es laut Arianespace vor allem um deren Verhalten unter nicht normalen Betriebsbedingungen. Insgesamt dauerte der dreigeteilte Test demnach 66 Minuten und ist erfolgreich abgeschlossen worden. Damit wurde der Weg bereitet für den Eintritt in die finale Phase vor dem Jungfernflug, ergänzt die Europäische Weltraumagentur ESA. Dank der "harten Arbeit" bei der ESA, der ArianeGroup und Frankreichs Weltraumagentur CNES stehe Europa kurz davor, wieder einen souveränen Zugang zum Weltraum zu bekommen. Diesen Zugang zurückzubekommen, habe oberste Priorität, bestätigt ESA-Chef Josef Aschbacher.

Die Ariane 6 ist das Nachfolgemodell der Ariane 5, die seit 1996 im Einsatz war und inzwischen ihren letzten Start absolviert hat. Die Arbeiten an der Rakete haben sich unter anderem wegen der Coronapandemie verzögert. Aber auch nach deren Ende konnten die Zeitpläne nicht eingehalten werden. So hat es noch vor anderthalb Jahren geheißen, dass der erste Start einer Ariane 6 frühestens im April 2023 erfolgen soll, das hat aber nicht geklappt. Anfang August hat die ESA dann eingestanden, dass es auch 2023 nicht mehr klappen wird. Die Verzögerung bei der Inbetriebnahme hat Europas Raumfahrt in eine Krise gestürzt und erst wenn die neue Rakete zuverlässig sowie in der gewünschten Rate abhebt, wird die enden.

(mho)